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Frankfurter Rundschau vom 9. Februar 2004

Frankfurt bekommt einen Theaterboulevard

Die Stadt will acht Bühnen von der Oper bis zur Komödie künftig unter einer neuen Dachmarke präsentieren

"Eine internationale Marke wie das Museumsufer": Darauf zielt Frankfurts Kulturdezernent Hans-Bernhard Nordhoff (SPD). Als "Theaterboulevard Frankfurt" mit eigenem Logo will die Stadt künftig acht Kulturinstitutionen zwischen Städtischen Bühnen und Alter Oper gemeinsam präsentieren.
VON CLAUS-JÜRGEN GÖPFERT

Frankfurt · 8. Februar · Das Projekt "Theaterboulevard" ist eine Konsequenz aus der großen repräsentativen Theaterumfrage der Stadt im Jahre 2003. 4980 Besucher von Oper, Schauspiel, English Theater, Komödie und Volkstheater hatten damals in einem Zeitraum von vier Monaten umfangreiche Fragebögen ausgefüllt. Ein Resultat: 56 Prozent des Publikums kam nicht aus Frankfurt, bei der Oper war das Einzugsgebiet am größten und reichte bei einem Fünftel der Besucher weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus. "Diese Gewichtung ist bis heute stabil geblieben", sagt Bernd Fülle, Geschäftsführer der städtischen Bühnen GmbH.

Die Idee der Dachmarke "Theaterboulevard Frankfurt" entstand nicht zuletzt, um die Häuser über die Region hinaus bekannter zu machen. Die Auszeichnungen der Oper als Opernhaus des Jahres und der Alten Oper für das beste Programm eines Konzerthauses helfen hier. Der "Theaterboulevard" definiert den Stadtraum zwischen Willy-Brandt-Platz und Opernplatz und umfasst die Bühnen von Oper, Schauspiel, Komödie, English Theater, Schmiere, Volkstheater und Alter Oper. Hier möchte Nordhoff "auf einem Kilometer die Kräfte bündeln". Rund 6000 Plätze bieten diese Häuser gemeinsam an. "Wir wollen erreichen, dass die Leute sich auch außerhalb Frankfurts vornehmen: Wir fahren mal zum Theaterboulevard", hofft der Kulturdezernent.

Mit Hinweisschild und Logo
Im städtischen Haushalt finden sich für das Projekt 50 000 Euro. Im Auftrag des Kulturdezernats entwickelt eine private Agentur derzeit das Logo für den "Theaterboulevard", das bald öffentlich vorgestellt werden soll. Es wird sich künftig auf den Publikationen der Häuser, aber auch im Internet finden.

Im öffentlichen Raum, so der Kulturdezernent, werden Hinweisschilder aufgestellt, so dass die Besucher den "Boulevard" auch erlaufen können. Nordhoff stellt sich vor, dass die Kulturinstitute in Zukunft "gemeinsame Aktionen" organisieren. Da nennt er etwa einen Tag der Offenen Tür, wie ihn die Städtischen Bühnen 2004 erstmals anboten.

Fülle lobt die "spannende Mischung" der Häuser des "Boulevards" . Mit einem Durchschnittsalter von 57 Jahren besitzt das Volkstheater die ältesten Besucher, das English Theater mit 42 Jahren die jüngsten. Der gemeinsame Nenner für den Besuch ist für die Anhänger beider Häuser der Anspruch auf Unterhaltung (80 Prozent). Bei 38 Prozent der Schauspiel-Besucher ist die "ästhetische Provokation" ausschlaggebend, die im Volkstheater nur vier Prozent suchen.

Geschäftsführer Fülle glaubt, dass es gelingt, die Marke "Theaterboulevard" "in die Köpfe zu bekommen". Er sieht das Projekt als Unterstützung für die "Theaterallianz", zu der sich 2004 die Städtischen Bühnen mit privaten Theatern Frankfurts zusammenschlossen. Gerade nehmen erste gemeinsame Projekte Gestalt an - so die Zusammenarbeit des Theatermachers Willy Praml und des Schauspiels für das Schiller-Jahr 2005.

„THEATERBOULEVARD FRANKFURT"

Gegenseitige Unterstützung statt Konkurrenz: So definiert Bernd Fülle, Geschäftsführer der städtischen Bühnen GmbH, das Ziel des. Projektes „Theaterboulevard". Unter dieser Dachmarke sollen künftig sehr heterogene Theater zusammengefasst werden. Als das „Büro für Sozialforschung" 2003 im Auftrag der Stadt die Pu
blikumsbefragung der Besucher von fünf Bühnen (Oper, Schauspiel, English Theater, Komödie und Volkstheater) ausgewer tet hatte, gab es aber auch Gemeinsamkei ten, auf die jetzt der „Boulevard" zielt. 58 Prozent der Besucher insgesamt hatten Abitur, mehr als 50 Prozent verdienten mindestens 2000 Euro netto im Monat. jg

 

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